Donnernder Applaus für Dr. Monika Hauser
Mehr als 100 Menschen verfolgten den Vortrag der Gründerin von medica mondiale und erlebten einen spannenden Einblick in ihr leidenschaftliches Engagement für Frauenrechte. Dies begann vor mehr als 25 Jahren.
Im Herbst 1992 – es ist mitten im Krieg in Bosnien – liest Monika Hauser von den unzähligen vergewaltigten Frauen. Sie liest, dass serbische Soldaten Hotels und Fabriken zu Bordellen umwandeln, in denen Frauen tage- oder monatelang gefangen gehalten werden. Die junge Gynäkologin ist schockiert und entschließt sich, vor Ort tätig zu werden. Im Winter reist sie ins Kriegsgebiet und entscheidet sich, in Zenica in Zentralbosnien, ein Frauenzentrum aufzubauen.
Das war der Beginn der internationalen Hilfsorganisation medica mondiale. Mit rund 20 bosnischen Psychologinnen und Ärztinnen wurden gemeinsam Konzepte entwickelt, wie kriegstraumatisierten Frauen und ihren Kindern geholfen werden kann.
Inzwischen ist medica mondiale in vielen Ländern tätig. Monika Hauser berichtet anschaulich von Projekten in Liberia, Afghanistan, Uganda und im Nordirak. Schwerpunkte der Arbeit mit Frauen und Mädchen sind trauma-sensible medizinische Versorgung, psychosoziale Beratung, Rechtshilfe und Hilfe zur ökonomischen Existenzsicherung.
Sexualisierte Gewalt ist eine weltweite Begleiterscheinung von Kriegen und militärischen Auseinandersetzungen, die die betroffenen Menschen und Gesellschaften noch über Generationen prägen. Und Gewalt erzeugt wieder Gewalt, diese Kette gilt es zu durchbrechen, so Monika Hauser.
Wichtig ist Monika Hauser immer wieder der Bezug zu Deutschland, zu Westeuropa, denn auch die beiden Weltkriege haben generationsübergreifende Traumata hinterlassen.